Thursday Jul 18, 2024
Episode 011: eeden - Green Chemistry Principles und zirkuläre Geschäftsmodelle für die Textilbranche - Steffen Gerlach
In dieser Folge von Regenerativ und Digital ist Steffen Gerlach, der Founder und CEO von eeden, zu Gast. Eden ist ein Start-up, das eine Technologie entwickelt hat, um Alttextilien effektiv zu recyceln. Sie haben den Sustainable Impact Award gewonnen und stehen vor der Series A Finanzierungsrunde. In der Diskussion geht es um regeneratives Wirtschaften, die Herausforderungen der Textilbranche und das Geschäftsmodell von Eden.
Sie orientieren sich an den Green Chemistry Principles und haben einen dreistufigen Prozess entwickelt, um Textilien zu recyceln. In diesem Teil des Gesprächs geht es um das Setup des Unternehmens und das Geschäftsmodell von eeden. Es wird erklärt, dass das Unternehmen derzeit eine relativ kleine Lagerhalle gemietet hat, aber für die vollständige Skalierung des Prozesses eine große Halle mit einer Deckenhöhe von etwa 10 Metern benötigt. Das Geschäftsmodell von eeden besteht darin, die Alltextilien von einem Akteur abzunehmen, sie durch ihren Prozess zu führen und die gewonnenen Ressourcen wieder zu verkaufen. Langfristig plant das Unternehmen auch, die entwickelte Technologie an andere Unternehmen zu lizenzieren. Es werden bereits Pilotprojekte durchgeführt, um die Funktionsweise des Prozesses zu demonstrieren.
Digitalisierung spielt eine wichtige Rolle in den Prozessen von eeden, insbesondere bei der Simulation und Planung des Prozesses sowie bei der Mess- und Regelungstechnik. Das Unternehmen misst den Erfolg seiner regenerativen und zirkulären Praktiken anhand von KPIs wie dem CO2-Fußabdruck, der Flächennutzung und dem Wasserverbrauch. Bei der Finanzierung spielen sowohl monetäre als auch ökologische KPIs eine Rolle, und Investoren interessieren sich zunehmend für den Impact des Unternehmens.
Die Sustainable Development Goals (SDGs) dienen als grober Rahmen und Orientierung, haben jedoch im konkreten Tagesgeschäft weniger Bedeutung. In diesem Teil des Gesprächs diskutieren Steffen und Sebastian die Herausforderungen bei der Implementierung von regenerativen Geschäftsmodellen und die Veränderungen, die sich in der Textilbranche ergeben haben. Sie betonen die Bedeutung von gemeinsamen Standards und die Notwendigkeit, Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit zusammenzuführen. Steffen gibt auch einen Ausblick auf die Zukunft von regenerativen Geschäftsmodellen in der Textilbranche und erwähnt einige interessante Gründerinnen und Gründer, mit denen sie gerne sprechen würden.
Takeaways:
- Regeneratives Wirtschaften bedeutet, etwas wiederherzustellen und wieder aufzubauen.
- Die Textilbranche hat Schwierigkeiten, ein zirkuläres Geschäftsmodell aufzubauen, aufgrund der Komplexität des Systems und der Kostenoptimierung.
- Eeden nutzt Technologien, um den Druck auf Ökosysteme zu verringern und regeneratives Wirtschaften zu ermöglichen.
- Eeden hat interne Werte wie Embracing Circularity, Courageously Honest und Collective Brilliance definiert.
- Die Technologie von eeden basiert auf den Green Chemistry Principles und besteht aus einem dreistufigen Prozess, um Textilien zu recyceln.
- Das Geschäftsmodell von eeden besteht darin, Alltextilien von einem Akteur abzunehmen, sie durch ihren Prozess zu führen und die gewonnenen Ressourcen wieder zu verkaufen.
- Das Unternehmen plant auch, die entwickelte Technologie an andere Unternehmen zu lizenzieren.
- Eeden führt bereits Pilotprojekte durch, um die Funktionsweise des Prozesses zu demonstrieren.
- Digitalisierung spielt eine wichtige Rolle in den Prozessen von eeden, insbesondere bei der Simulation und Planung des Prozesses sowie bei der Mess- und Regelungstechnik.
- Das Unternehmen misst den Erfolg seiner regenerativen und zirkulären Praktiken anhand von KPIs wie dem CO2-Fußabdruck, der Flächennutzung und dem Wasserverbrauch.
- Bei der Finanzierung spielen sowohl monetäre als auch ökologische KPIs eine Rolle, und Investoren interessieren sich zunehmend für den Impact des Unternehmens.
- Die Textilbranche hat sich in den letzten Jahren verändert und es gibt eine wachsende Zahl von Unternehmen, die an Lösungen für eine nachhaltigere und zirkuläre Wirtschaft arbeiten.
- Gemeinsame Standards und Regulation sind wichtige Faktoren, um die Transformation in der Textilbranche voranzutreiben.
- Die Zukunft von regenerativen Geschäftsmodellen in der Textilbranche wird immer größer und spielt eine entscheidende Rolle für eine nachhaltige und zirkuläre Wirtschaft.
Sound Bites:
- "Regeneratives Wirtschaften bedeutet, etwas wiederherstellen, wieder aufbauen."
- "73% aller Alttextilien weltweit werden deponiert oder verbrannt."
- "Die Textilbranche ist eine alte Industrie mit vielen beteiligten Akteuren, was Transformationen erschwert."
- "Im Moment sind wir sehr stark auf diesen Prozess, die Entwicklung und Skalierung dieses Prozesses fokussiert."
- "Wir haben viele kleinere Pilot Proof of Concept Projekte, wo wir von unterschiedlichen Firmen die Textilabfälle genommen haben, recycelt haben, gezeigt haben, dass der Prozess funktioniert und das Produkt am Ende dann wieder zu der Faser haben verarbeiten lassen, die die Industrie kennt."
- "Das fand ich persönlich immer ein bisschen... Ich weiß nicht, demotivierend ist das komplett falsche Wort, aber ich fand es immer ein bisschen lästig, wenn man erklären musste, wieso wir Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit in einem denken und dass wir sehen, dass das Hand in Hand geht und dass man das erstmal erklären muss, ohne in so eine Öko-Ecke geschoben zu werden."
- "Ich glaube einfach eine immer größere. Also ich denke ohne wird es gar nicht mehr gehen und dann ist die Frage wie entstehen sie und es gibt dann unterschiedliche Geschwindigkeiten mit denen sie in den Markt kommen werden."
- "Nach der Anlage, die wir jetzt bauen, die im Prinzip ein kleines Abbild dessen sein soll, was wir im Industriemaßstab als Konzept dann skalieren wollen, werden wir dann in der Phase sein, wo wir die industrielle und wirtschaftliche Eskalierung des Prozesses angehen werden."
In eigener Sache
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